Eingewöhnung
Für die Kinder bildet die Eingewöhnung eine wichtige Grundlage, damit sie angst- und somit stressfrei ihrer Neugier und Lernfreude in der Kita nachkommen und eine vertrauensvolle Beziehung zum Betreuungspersonal aufbauen können. Vom ersten Tag an gibt es eine fixe Bezugsperson, die das Kind und die Familie begleitet.
Während der zweiwöchigen Eingewöhnungszeit wird auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes und der Eltern Rücksicht genommen. Dadurch lernt das Kind sich Schritt für Schritt von den Eltern zu lösen – und umgekehrt. Es ist wichtig, dass sich ein Elternteil für diese Phase genügend Zeit nimmt. Während der Eingewöhnungszeit können die Kinder noch nicht ganztags fremdbetreut werden.
Beispiel einer Eingewöhnung:
1. Tag, 09.45 bis 10.45 Uhr
Die Fachperson führt mit der erziehungsberechtigten Person (und dem Kind) ein Eintrittsgespräch, in welchem die zur Betreuung des Kindes notwendigen Punkte (Ess- und Schlafgewohnheiten, Besonderheiten, etc.) besprochen werden.
2. Tag, 09.45 bis 10.45 Uhr
Zur Akklimatisation an die neue Umgebung, kommt die erziehungsberechtigte Person mit dem Kind für eine Stunde in die Kita und nimmt passiv am Gruppengeschehen teil. Die Bezugsperson beobachtet ihr Kind und wartet, bis es von sich aus Interesse an der neuen Umgebung zeigt. Das Kind hat die Möglichkeit, die Bezugsperson als „sicheren Hafen“ zu benutzen, von dem aus es neue Bindungen aufbaut.
3. Tag, 09.45 bis 11.00 Uhr
Die erziehungsberechtigte Person kommt gemeinsam mit dem Kind in die Kita. Auch dieser Tag dient zur Erkundung der neuen Umgebung und zur Gewinnung von Sicherheit. Wenn sich das Kind wohl fühlt, kann ein erster Trennungs-Versuch für 15 bis 30 Minuten vorgenommen werden. Nachdem die erziehungsberechtigte Person ihr Kind verabschiedet hat, verlässt sie den Raum, bleibt jedoch vorerst noch im Haus. Beruhigt sich das Kind nach kurzer Zeit nicht, wird die erziehungsberechtigte Person von uns sofort verständigt und zurückgeholt, ansonsten gilt die getroffene Absprache über den Zeitpunkt der Rückkehr.
4. Tag, 09.45 bis 12.00 Uhr
Nur wenn sich das Kind beim Trennungsversuch vom Vortag durch uns hat trösten lassen, wird die Trennzeit an diesem Tag erweitert. Auch in diesem Fall muss die erziehungsberechtigte Person für uns während der Trennzeit erreichbar sein, damit wir sie bei Bedarf umgehend in die Kita zurückrufen können. Das Kind bleibt an diesem Tag auch zum Mittagessen in der Kita.
5. Tag, 09.45 bis 12.00 Uhr
Nach der Übergabe geniesst das Kind den Aufenthalt und das Mittagessen in der Kita ohne dem Beisein der erziehungsberechtigten Bezugsperson.
6. Tag, 09.45 bis 12.00 Uhr
Um dem Kind die nötige Sicherheit zu geben und es nicht zu überfordern, beginnt die zweite Woche so, wie die erste endete. Ein Aufenthalt mit Mittagessen ohne Beisein der Bezugsperson des Kindes.
7. Tag, 09.45 bis 14.00 Uhr
An diesem Tag wird die Dauer der Betreuung ausgedehnt und das Kind lernt das Ritual des Mittagsschlafes oder der Mittagsruhe, kennen. Gemeinsam mit den anderen Kindern legt es sich nach dem Mittagessen hin oder spielt, je nach Alter, ruhig für sich.
8. Tag, 09.45 bis 14.00 Uhr
Die Morgen- und Mittagsrituale sind dem Kind nun vertraut. An diesem Tag sollen diese nochmals gefestigt werden.
9. Tag, 14.00 bis 16.00 Uhr
Das Kind lernt den Nachmittagsablauf kennen. Es erlebt zusammen mit den anderen Kindern den Nachmittag und isst mit ihnen Zvieri, bevor es wieder von seiner erziehungsberechtigen Bezugsperson abgeholt wird.
10. Tag, 09.45 bis 16.00 Uhr
Alle Abläufe und Rituale sind dem Kind während zwei Wochen nähergebracht worden und bekannt. Dieser Tag zeigt, ob die bisherige Eingewöhnung erfolgreich war und sich das Kind ausreichend wohlfühlt, um ganztags in der Kita betreut zu werden.